Wir nennen unsere Arbeit im Gefängnis "Akany Josefa". Josef war zu unrecht im Gefängnis, doch Gott hat die Situation genutzt, um ihn später zum zweithöchsten Mann über Äqypten zu machen. Wir wollen uns daran erinnern, dass Gott die Situation unserer gefangenen Geschwister genauso nutzen und verändern kann.
Uns hat die letzten Wochen die schlechte hygienische Situation im Gefängnis sehr beschäftigt. Mehrere hundert Männer, Frauen und Kinder haben die Krätze. Wir haben lange überlegt, wie wir mit Seife und Medikamenten am besten helfen können. Wir sind dabei mit Ärzten, dem Gefängnisleiter und sogar dem Gesundheitsminister zu sprechen. Es stehen jedoch noch einige Termine aus, bevor wir praktisch helfen können.
Besonders bewegend war für uns ein kleiner Gottesdienst, den wir Anfang Oktober mit den Insassen gefeiert haben. Salome durfte die Andacht halten, unsere Praktikantin Lanja hat übersetzt und Vonjy hat die Bibelstellen vorgelesen - richtiges Teamwork. Während der Lobpreiszeit stieg die Freude im Raum immer mehr, sodass wir fast vergaßen, wo wir uns eigentlich befanden.
Die Gottesdienste im Gefängnis sind mittlerweile zur Routine geworden. Unsere gefangenen Geschwister warten schon um 9 Uhr auf uns. Und das obwohl wir wegen dem Verkehr evtl. auch erst nach 10:00 ankommen könnten. Die Freude im Lobpreis ist jedes Mal erstaunlich und auch wir Mitarbeiter von Nehemia verlassen das Gefängnis oft ermutigter als wir es betreten haben. Ein Lied gefällt uns besonders:
Misaotra anao aho Jehova Ray
Fa momba nomenao tombon’andro indray
Mahaizako midera anao
Sy hanononako ny anaranao
Mi-misaotra anao
Mi-midera anao
Ho o ma-mankalaza anao aho
Mandritra ny androm-piainako
...
Ich danke dir, Jehova Vater
Dafür, dass du mir wieder einen neuen Tag gegeben hastI
Ich kann dich loben
Und ich werde deinen Namen sagen
Danke
Wir loben dich
Ich werde dich feiern
Für den Rest meines Lebens
...
Bilder von den Räumlichkeiten und Zuständen des Gefängnises sind derzeit verboten, daher können an dieser Stelle leider keine weiteren Bilder veröffentlicht werden.
Vielen Dank an alle, die unsere Gefängnisarbeit im Gebet tragen, und auch finanziell unterstützen.
Salome Weiß
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